Bals ist Herbst- Tagundnachtgleiche , Tag und Nacht sind gleich lang, sie markiert einen Schwellenübertritt hinein in die dunkle Jahreszeit. Wir betreten immer mehr das Reich der schwarzen Göttin, der alten Weisen, wir treten ein ins Reich der Frau Holle wo sie ihre Kinder zum tiefen Schauen einlädt. Sie lädt uns ein mit ihr zu gehen und ihrer manchmal schonungslosen Klarheit und liebevollen Weisheit zu lauschen. So wie sich die Natur allmählich zurück in den Großen Schoß der Erdgöttin zurückzieht, sie ihre Kindlein nach Hause ruft um zu rasten, sich zu erneuern, Kräfte zu tanken, sind auch wir eingeladen es ihnen gleich zu tun.
Unsere Kammern sind reich gefüllt, reich gefüllt mit Leben, mit Erlebnissen, Geschichten, Früchten des vorherigen Halbjahres. Es ist Zeit für uns sie zu betrachten, uns an ihnen zu laben, zu integrieren was vorher war, uns zu nähren, auch um unsere Wunden zu versorgen. Das Licht des Sommers wurde eingeholt so das es uns auch im Winter am Herdfeuer wärmt. Es ist Zeit für alles zu danken was uns das Leben und das Göttliche geschenkt hat. Uns für das Schwere und auch unausweichliche Zeit zu nehmen , es liebevoll zu betrachten und in unser Herz zu nehmen. Einen Segen zu senden all jenem was in uns zur Ruhe kommen möchte. Es ist auch Zeit um genau zu prüfen was möchte ich zurücklassen weil es mir im bevorstehenden Winter nicht dient. Was möchte ich freilassen.

Die Pflanzen verschenken ihre reichen vollen Samen für ein neues Weitergehen. Sind aus unseren Samen Früchte geworden, wo wir jetzt ernten dürfen und sind daraus neue Samen erwachsen für ein neues Weitergehen?
Aus meinem Seelensamen die ich in diesem Jahr gesäht habe wurden mir reiche Samen geschenkt. Mein ganzes Herz ist voller Freude zu schauen was aus ihnen werden möchte wenn ich sie von neuem in gute Erde setze.
Schwellen wie diese laden uns auch immer wieder ein genau zu prüfen wo ist etwas nicht im Gleichgewicht. Wo ist nehmen mehr als geben, was darf mein Beitrag sein im großen Gefüge des Lebens. Wo darf ich etwas geben damit ein anderer empfangen kann – aus Liebe, das etwas in ein gutes Gleichgewicht kommt. Was ist mein Beitrag in der Welt.
Im Land der alten Weisen fällt es uns manchmal viel leichter das Ahnenland zu betreten uns zu ihnen ans Feuer zu setzen, dann wenn die Nebel aufziehen und ihren Geschichten lauschen, sie um Rat zu fragen.
Ich wünsche uns einen wunderschöne und innen reiche Herbst- Tagundnachtlgeiche und einen wunderschönen Übergang hinein in die dunkle Zeit.
