In der längsten und tiefsten aller Nächte, wird das Licht aus den Tiefen der Dunkelnacht morgen früh neu geboren. Aus dem kosmischen Schoß vollzieht sich das eine hinein in das andere in einem fortwährenden Kreislauf – das Leben selbst gebiert sich neu.
Seit unendlichen Zeiten und doch niemals gleich. Im Wendepunkt im Zentrum der Spirale kann etwas durch uns fließen, etwas sichtbar werden, etwas Raum bekommen, sich etwas wandeln, etwas ganz ganz neu werden in uns. Ausatmend und einatmend, durchströmend, sich dem Leben ganz neu hingeben. Ein stiller Raum öffnet sich, wo etwas zu uns flüstern will – eine heilige Dunkelheit aus der heraus, im urmütterlichen Schoß sich etwas vollzieht – die Sonne wird von vorn geboren heraus aus dem heiligen Schoß der heiligen Dunkelheit.
Geweihte Nächte erzählen uns und raunen uns zu aus einem fernen Land, das sich uns schenken möchte. Alte Geschichten, ganz neu erzählt. Beides eines – gleichwertig – wunderschön. Aus dem mütterlichen Schoß gebiert sich und vollzieht sich das was seit Anbeginn sich erfüllen soll, immer und immer wieder von vorn, sich vollendend, sich ergießend, doch niemals gleich.
Aus einem Raum der Stille werden auch wir geküsst uns zu erinnern, dem raunen der geweihten Zeit heiliger Nächte, Mütternächte. Das heilige Weibliche empfangende – das heilige Männliche raumhaltende, atmend – sich verbindent, einig.
Was möchte aus uns heraus geboren werden?
Welche Gaben möchten wir einfließen lassen – wie möchten wir dienen zum Wohle aller Wesen?
Was ist unser Beitrag in unserem ganz ureigenen sein?
Welche Samen legen wir in den Urmütterlichen Schoß?
Was möchte sich in uns ganz neu entfalten?
Mögen wir uns erinnern in diesen heiligen und geweihten Nächten, an unser sein und werden, an unser woher und wohin und an die Liebe die uns alle verbindet, uns eint, uns zu einer großen Menschenfamilie macht.
Eine schöne Wintersonnenzeitenwende für uns alle.