Bald, schon bald ist Sommersonnenwende. Der längste Tag und die kürzeste Nacht und die Sonne erreicht ihren Höchststand. Vieles fühl sich leicht an, lebendig, etwas pulsiert tief in uns. Ein Herzschlag, eine Ahnung die uns der Sommer in lauen Nächten schenkt. Eine Sehnsucht erwacht in unseren Herzen die in uns einen Anfang nimmt und sich in uns vollendet. Nach einer dreitätigen Schwellenzeit in der das Licht in diesem Höchststand bleibt, nimmt die Sonne zunächst ganz unmerklich ihr Licht wieder zurück und die Tage werden langsam wieder kürzer.
In dieser Zeit sind wir eingeladen bewusst über die Schwelle hinein ins zweite Halbjahr zu gehen.
In der Natur ist alles in seiner höchsten Kraft, alles ist erblüht und verschenkt sich vollständig, gibt sich hin, wurde zu dem zu was es seit jeher gedacht ist und weiß das jedem erblühen auch ein welken folgt. Die Natur gibt sich dem Werden hin – im Keim des höchsten Lichtes ist bereits der Samen der dunklen heiligen Zeit angelegt und umgekehrt. Bald klopft die Schnitterin an und schwingt ihre Sichel zum klaren Schnitt bereit. Alles ist ein Werden – ein Wandel – ein ständiges Fließen – aus geboren werden – und vergehen – Vollendung- um von neuem zu beginnen – gewandelt – und doch niemals gleich. In jedem Anfang wohnt ein Zauber inne und folgt einem Übergang in ein Werden -alles zu jeder Zeit vollkommen.
Wir können Fragen in uns bewegen welche Samen in uns zum höchsten Licht gekommen sind – vollständig erblüht ?Welche Saat ist noch nicht aufgegangen, weil es noch nicht die rechte Zeit ist oder nicht in uns angelegt?
Welche Beziehung habe ich mit meinen höchsten Seelenlicht? Wie geht es mir wenn ich ganz mit mir alleine bin und in die Stille lausche? Was taucht aus den Tiefen auf wenn das Licht hinein strahlt?
Was darf sich im Licht der höchsten Sonne gebären – entfalten – und was darf im Licht der Sonne und in der Liebe schmelzen und zur Medizin werden?
Dankend können wir über das Feuer springen hinein in das zweite Halbjahr. Mitnehmen was wir möchten, annehmen was auch immer in uns ist, das Weite und das Enge, das Traurige und das Schönste, die Vergangenheit und die Zukunft im Licht des Jetztes in unser Herz nehmen, annehmen was für diesen Moment nicht zu ändern ist weil es ist wie es ist. Uns ganz und gar dort hinein entspannen für diesen Moment und Atmen, Raum zu lassen.
Wir können das Schwere und das Schöne in das Feuer geben das es in der Asche zu einer Medizin wird die ihr höchstes Potenzial entfalten darf – als Segen, Nahrung und Dünger der großen Erdmutter übergeben das sie es in ihrem liebenden Schoß wandelt und dem Größeren schenkt.
Wir dürfen sanft mit uns sein – so wie wir sind – genau so uns in der absoluten Annahme mit hinüber nehmen. Alles dürfen, nichts müssen, einfach Sein in der Leichtigkeit dieser Zeit.
Dankbar sein für alles was ist – war und je sein wird.
Eine schöne Sommersonnwendzeit für uns alle.